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TemporäreDauerhaftigkeit

Willkommen bei „Temporäre Dauerhaftigkeit“, einer Installation, die Sie dazu einlädt, das empfindliche Gleichgewicht zwischen dem Vergänglichen und dem Beständigen zu erkunden.

Konzept und Inspiration

„Temporäre Dauerhaftigkeit“ ist mehr als eine Installation – es ist ein Dialog mit Zeit, Raum und Erinnerung. Inspiriert von Künstlern wie El Anatsui, Christo und Jeanne-Claude, Richard Serra und Katharina Grosse, beschäftigt sich dieses Werk mit der architektonischen und historischen Erzählung der Baumwollspinnerei in Sankt Ingbert, Saarland. Diese Künstler, die für ihren transformativen Umgang mit Materialien und Raum bekannt sind, haben diese Installation inspiriert, um Ihre Wahrnehmung von Beständigkeit in Kunst und Architektur herauszufordern.

El Anatsuis Integration von Kunst in historische Umgebungen, Christo und Jeanne-Claudes dramatische Transformationen öffentlicher Räume und Richard Serras Interaktionen mit vertrauten Umgebungen haben alle dieses Werk beeinflusst. Serras „Tilted Arc“ forderte die Menschen heraus, Kunst in ihrem täglichen Erleben zu konfrontieren – ein Effekt, den ich hier nachbilden möchte. Die massive Ziegelfassade des Gebäudes dient als Leinwand für ein Gespräch zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Beständigkeit und Vergänglichkeit, Schöpfung und Verfall.

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TATE. Richard Serra, Tilted Arc 1981. View of Federal Plaza with Tilted Arc seen from the side, Photograph by Susan Swider. Courtesy of Richard Serra [online] At: https://www.tate.org.uk/art/artists/richard-serra-1923/lost-art-richard-serra (Accessed 26.08.2024)

Der historische Kontext

Die 1885 erbaute Baumwollspinnerei steht als Zeugnis des industriellen Fortschritts, zunächst als Textilfabrik zur Produktion feiner Baumwollgarne und später als Bundeswehr-Sanitätsdepot. Heute bleibt sie ein Denkmal einer Ära des Funktionalismus, ihre Ziegelfassade ein Relikt vergangener Zeiten.

Doch während Sanierungsprojekte kommen und gehen, symbolisiert das Gebäude selbst den fragilen Zustand des historischen Gedächtnisses – ständig debattiert, doch immer in Gefahr, vergessen zu werden.

Diese Installation bringt diesen Dialog in die Gegenwart, indem sie recycelte Zeitungen als Hauptmaterial verwendet. Zeitungen, wie das Gebäude selbst, sind vergänglich – sie tragen Nachrichten, die schnell veralten. Indem diese vergänglichen Materialien im Kontext einer historischen Struktur platziert werden, hinterfragt „Temporäre Dauerhaftigkeit“, was wir entscheiden, zu erinnern, und was wir erlauben, in Vergessenheit zu geraten.

Die Installation: Eine Metapher in Bewegung

Die Installation besteht aus sechs großen Tafeln, die aus geschichteten, recycelten Zeitungen gefertigt und sorgfältig über die Fenster der Baumwollspinnerei gelegt wurden. Diese Tafeln sind mehr als nur visuelle Elemente – sie sind eine Metapher dafür, wie Medien unsere Wahrnehmung verschleiern, unser Verständnis einschränken und unser kollektives Gedächtnis beeinflussen können.

Jede Tafel ist mit einem dualen Farbschema gestaltet – Rot-Orange auf der einen Seite und Grün-Gelb auf der anderen – was ein dynamisches Wechselspiel erzeugt, während Sie sich um das Gebäude bewegen. Diese wechselnde Farbpalette erinnert daran, dass Perspektive relativ ist und dass das vollständige Verständnis einer Situation erfordert, sie aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten.

Materialien und Techniken

Die Tafeln bestehen aus recycelten Zeitungen, Holzrahmen und einem Metallgitter. Die Zeitungen wurden bemalt, jedoch nicht behandelt oder verändert, um der Natur oder menschlichen Einflüssen zu widerstehen. Diese bewusste Entscheidung betont die fragile und vorübergehende Natur der Installation und spiegelt die Vergänglichkeit der Materialien sowie der Geschichte, der Unbeständigkeit und der Flüchtigkeit menschlicher Bemühungen wider.

Jede Tafel ist nicht nur eine visuelle Aussage, sondern auch das Ergebnis repetitiver, körperlich anspruchsvoller Arbeit. Dies spiegelt die Geschichte des Gebäudes wider – einst ein Zentrum industrieller Aktivität, heute ein Relikt der Vergangenheit. So wie das Gebäude seinen ursprünglichen Zweck überlebt hat, werden diese Tafeln nur vorübergehend existieren und als Erinnerung an die Vergänglichkeit aller von Menschenhand geschaffenen Dinge verblassen.

Interagieren Sie mit der Kunst

Während Sie sich mit „Temporäre Dauerhaftigkeit“ beschäftigen, überlegen Sie, wie Ihre Reise Ihre Wahrnehmung formt. Die Farben, die Sie sehen, hängen von Ihrem Blickwinkel, Ihrer Geschwindigkeit und Ihrer Perspektive ab. Ebenso wie die Geschichte des Gebäudes, die offen für Interpretation und Diskussion ist, fordert die Installation Sie auf, zu hinterfragen, was nach dem Wandel bleibt und was im Prozess verloren geht.

Ihre Perspektive zählt – das Farbspektrum, das Sie erleben, wird durch Ihre einzigartige Reise geprägt. Welche Farben sehen Sie? Wie verändert Ihr Blickwinkel den Farbton?

 

 

Über die Künstlerin

Meine Arbeit erforscht häufig die Schnittstelle zwischen physischen und digitalen Realitäten, mit einem Fokus auf Themen wie Zeitlichkeit, Wahrnehmung und gesellschaftlichen Wandel. In „Temporäre Dauerhaftigkeit“ werden diese Themen durch das Prisma von Geschichte und Erinnerung zum Leben erweckt. Die Baumwollspinnerei, mit ihrer reichen Vergangenheit und neuen Zukunft, dient als perfekte Kulisse für diese Erforschung dessen, was es bedeutet, sich zu erinnern, zu vergessen und voranzuschreiten.

Diese Installation ist zutiefst persönlich, verbunden mit meiner eigenen Geschichte durch die nahe gelegene Wittemannstraße in St. Ingbert, benannt nach den Vorfahren meines Mannes, die Baumeister in St. Ingbert waren. Diese Verbindung fügt dem Thema „Temporäre Dauerhaftigkeit“ eine weitere Ebene hinzu und reflektiert über die Vergänglichkeit der Erinnerung und das verblassende Erbe jener, die einst unsere Welt gestalteten.

Dauer und Interaktion

Die Installation wird bis Ende Oktober bestehen bleiben. Sollte etwas die Tafeln verändern, werden diese Veränderungen als Teil des Werks angenommen – ein Spiegelbild der unvorhersehbaren Natur des öffentlichen Gedächtnisses und des gesellschaftlichen Wandels.

Vielen Dank für Ihren Besuch bei „Temporäre Dauerhaftigkeit“. Wenn Sie gehen, denken Sie an die Farben, die Sie gesehen haben, an die Perspektiven, die Sie erlebt haben, und daran, wie diese Erfahrung Ihre Sicht auf die Welt um Sie herum verändern könnte.

 

Bleiben Sie verbunden

Für weitere Informationen besuchen Sie https://www.instagram.com/wittemannmarina

 

Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit #TemporaryPermanence  

 

 

 

Künstlerin

Marina Wittemann

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TemporaryPermanence

Welcome to "Temporary Permanence," an installation that invites you to explore the delicate balance between the ephemeral and the enduring.

Concept and Inspiration

"Temporary Permanence" is more than an installation—it's a dialogue with time, space, and memory. Drawing from the work of influential artists like El Anatsui, Christo and Jeanne-Claude, Richard Serra, and Katharina Grosse, this piece engages with the architectural and historical narrative of the Baumwollspinnerei in Sankt Ingbert, Saarland in Germany. These artists, known for their transformative use of materials and space, have inspired this installation to challenge your perception of permanence in both art and architecture.

El Anatsui's integration of art within historical settings, Christo and Jeanne-Claude's dramatic transformations of public spaces, and Richard Serra’s interaction with familiar environments have all informed this work. Serra’s "Tilted Arc" challenged people to confront art within their daily experience, an effect I strive to replicate here. The building's massive brick façade serves as a canvas for a conversation between past and present, permanence and transience, creation and decay.

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TATE. Richard Serra, Tilted Arc 1981. View of Federal Plaza with Tilted Arc seen from the side, Photograph by Susan Swider. Courtesy of Richard Serra [online] At: https://www.tate.org.uk/art/artists/richard-serra-1923/lost-art-richard-serra (Accessed 26.08.2024)

 

The Historical Context

The Baumwollspinnerei, built in 1885, has stood as a testament to industrial progress, first as a textile factory producing fine cotton yarns and later as a Bundeswehr medical depot.  (Baumwollspinnerei mit Vernunft [online] At: https://www.st-ingbert.de/bauen-planung/projekte/alte-baumwollspinnerei/ (Accessed 23.08.2024)

Today, it remains a monument to an era of functionalism, its brick façade a relic of a bygone time. Yet, as redevelopment projects come and go, the building itself symbolizes the fragile state of historical memory—constantly debated, yet always at risk of being forgotten.

This installation brings this dialogue into the present, using recycled newspapers as the primary material. Newspapers, like the building, are transient—bearing news that quickly becomes outdated. By placing these ephemeral materials within the context of a historical structure, "Temporary Permanence" questions what we choose to remember and what we allow to fade into obscurity.

 

The Installation: A Metaphor in Motion

The installation features six large panels made of layered, recycled newspapers, carefully placed over the windows of the Baumwollspinnerei. These panels are more than just visual elements—they are a metaphor for how media can obscure our perception, limit our understanding, and influence our collective memory.

Each panel is designed with a dual colour scheme—red-orange on one side and green-yellow on the other—creating a dynamic interplay as you move around the building. This shifting colour palette is a reminder that perspective is relative and that understanding any situation fully requires viewing it from multiple angles. As you walk, drive, or ride past the installation, you’ll notice the colours change, inviting you to reconsider your surroundings and the narratives embedded within them.

 

The Materials and Techniques

The panels are constructed using recycled newspapers, wood frames, and a metal grid. The newspapers were painted but they have not been treated or altered to resist the nature or human impact. This deliberate choice emphasizes the fragile and temporary nature of the installation, mirroring the ephemerality of both the materials and the history, impermanence, and the transient nature of human efforts.

Each panel is not just a visual statement but a product of repetitive, physically demanding labor. This reflects the building's own history—once a hub of industrial activity, now a relic of the past. Just as the building has outlived its original purpose, these panels will exist only temporarily, fading away as a reminder of the fleeting nature of all things created by human hands.

 

Engage with the Art

As you engage with "Temporary Permanence," consider how your journey shapes your perception. The colours you see depend on your angle, your speed, and your perspective. Much like the building’s history, which is open to interpretation and debate, the installation asks you to question what remains after change and what is lost in the process.

Your Perspective Matters—the spectrum of colours you experience is shaped by your unique journey. What colours do you see? How does your view transform the hue?

 

 

About the Artist

My work often explores the intersection of physical and digital realities, with a focus on themes of temporality, perception, and societal change. In "Temporary Permanence," these themes are brought to life through the lens of history and memory. The Baumwollspinnerei, with its rich past and new future, serves as the perfect backdrop for this exploration of what it means to remember, to forget, and to move forward.

This installation is deeply personal, connected to my own history through the Baumwollspinnerei’s close location on Wittemann Street in St. Ingbert, named after my husband’s ancestors who were builders in St. Ingbert. This connection adds another layer to the theme of "Temporary Permanence," reflecting on the impermanence of memory and the fading legacy of those who once shaped our world.

 

 

Duration and Interaction

The installation will remain in place until the end of October. If vandalism or natural forces alter the panels, these changes will be embraced as part of the work—mirroring the unpredictable nature of public memory and societal change.

 

Thank you for visiting "Temporary Permanence." As you leave, consider the colours you’ve seen, the perspectives you’ve encountered, and how this experience might change your view of the world around you.

 

 

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For more information, visit https://www.instagram.com/wittemannmarina


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Artist

Marina Wittemann

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